„Vorsorgen ist besser als Heilen“
Eine Vielzahl von (bösartigen) Erkrankungen kündigen sich durch Risikofaktoren und Vorläuferläsionen an. Durch Vorsorgeuntersuchungen können diese Risikofaktoren aufgezeigt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Vorläuferläsionen oder Erkrankungen im Frühstadium können diagnostiziert und behandelt werden.
Bei der Darmspiegelung wird über den Anus ein etwa 1cm im Durchmesser haltender flexibler Schlauch in den Darm eingeführt. An der Spitze Gerätes befindet sich eine Lichtquelle mit Kamera und das Gerät wird unter Sicht bis an den Übergang Dünndarm/Dickdarm navigiert. Dadurch kann der Arzt die Schleimhaut des Darmes beurteilen und bei Bedarf über einen Arbeitskanal Gewebeproben entnehmen. Auch Polypen können damit zeitgleich mit der Darmspiegelung abgetragen werden.
Etwa 90% aller jährlich neu auftretenden kolorektalen Karzinome dürften sporadischer über die Entwicklung aus adenomatösen Polypen entstehen. Um diese rechtzeitig abzutragen, empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie eine Vorsorgedarmspiegelung jedem Patienten ab 50 Jahren. Bei Krankheitsfallen in der Familie soll diese schon 10 Jahre früher, jedoch spätestens mit 50 Jahren erfolgen.
Auch Patienten, die schon wegen eines kolorektalen Karzinoms operiert worden sind, sollen laut verschiedenster Guidelines regelmäßig mittels Darmspiegelung nachgesorgt werden.
Die Darmspiegelung wird in Sedierung/Kurznarkose durchgeführt, so dass der Patient von der Untersuchung nichts spürt (sanfte Koloskopie). Die Untersuchung dauert etwa 20 Minuten.
Indikationen zur Koloskopie:
Alter ab 50 Jahren (Vorsorgekoloskopie)
Blut im Stuhl
Veränderung der Stuhlgewohnheiten (Verstopfung, Durchfall, Blähungen,…)
Karzinomerkrankung in der Familie
Eisenmangel
Ungewollter Gewichtsverlust